Der Szene-Inder. Unweit von Bobostan in Gumpendorf gelegen, Einrichtung im Hipster-Look mit kitschfreier Innengestaltung, äußerst coole Retro-Lampenschirme und sympathische Wandmalereien von Tex Rubinowitz, ein Hauch Friedrichshain durch Bedienung mit norddeutschem Akzent, dazu noch die Unterstützung der Lokalkritiker vom Falter und vom Standard - was sollte da noch schiefgehen? Recht wenig, möchte man meinen, und das Lokal ist auch äußerst gut besucht, auch weil es optisch einfach eines der netteren Lokale in der Gegend dort ist.
Doch was das Essen betrifft, hat sich leider negativ ausgewirkt, dass der ursprüngliche Koch vom Tulsi abgeworben wurde. Während das Lokal also noch das ist, das von den Lokalkritikern gelobt (naja, eigentlich gehypt) wurde, ist es das Essen leider nicht mehr.
Positiv ist anzumerken, dass die Portionen deutlich größer geworden sind als zu den Anfangszeiten des Lokals; negativ, dass - zumindest bei vollem Lokal und entsprechendem Stress in der Küche, aber das ist eigentlich immer der Fall - das Essen geschmacklich im Vergleich zu früher doch einige Defizite hat. Die Samosas waren zwar von toller Konsistenz, haben aber insgesamt leider nach erstaunlich wenig geschmeckt, außer danach, dass das Öl, in dem sie fritiert worden waren, nicht mehr ganz frisch war. Die Hauptspeisen, "sehr scharf" bestellt, kamen zwar wirklich ordentlich scharf, kämpften aber damit, dass unter einem deutlichen Buttergeschmack und einer herben Note von Chilipulver recht wenig von der sonstigen Würzung zu erahnen war. Trotz Schärfe wollte keine Euphorie aufkommen. Kulinarisch war die Sache im Endeffekt etwas enttäuschend.
Das ist sehr schade, denn eigentlich ist das hier ein Lokal, das ich gerne öfter besuchen würde, und das liegt nicht nur am netten Ambiente, sondern auch an der äußerst aufmerksamen, freundlichen Bedienung.
Vorspeisen ab € 4,80, Hauptspeisen ohne Beilage vegetarisch ab € 9, mit Fleisch ab € 11.
Gedeck wird nicht extra verrechnet.