Wer in diesem Lokal den namensgebenden Diwan sucht, muss bis ins 2. Kellergeschoß des etwas verschachtelten und erstaunlich großen Lokals vordringen, um eine Sofa-ähnliche Sitzgelegenheit zu finden; oder man fragt einfach nach Herrn oder Frau Deewan, die das Lokal gegründet und nach sich selbst benannt haben.
Kernpunkt des Lokalkonzepts, das mittlerweile auch schon wieder 10 Jahre besteht (und zwar sehr erfolgreich) ist die Preispolitik, nämlich "eat as much as you can, pay as much as you like." Es gibt ein Selbstbedienungsbuffet mit 3 vegetarischen und 2 Fleischgerichten mit freier Preiswahl, nur Getränke haben einen Fixpreis, aber Wasserkaraffen und Gläser stehen auf jedem Tisch.
Es ist immer überfüllt, immer ein wenig stressig, und das Essen, das hier im Akkord (kann man gut beobachten, wenn man am Tisch neben der Küche sitzt) für eine fast ausschließlich studentische Kundschaft gekocht wird, ist, was auch dem großen Andrang geschuldet ist, vor allem auf Menge gekocht, und um Studenten mit Nährstoffen zu versorgen. In dieser Hinsicht, würde ich mal sagen, ist es deutlich gesünder, besser und billiger als alles, was in den Mensen und Studentenlokalen rundherum angeboten wird.
Unter "Gourmetküche" fällt es wohl nicht; kurz nach der Eröffnung war ich überhaupt nicht mit dem Restaurantkritiker Florian Holzer einer Meinung, der damals schrieb, dass das Lammcurry "abartig gut" und "das beste Wiens" sei (ich nehme an, er war vor der Eröffnung da, als der Koch Zeit hatte, das Essen ohne Zeitdruck zu kochen). Immerhin: das Lammfleisch ist immer noch zart und inzwischen auch knochenfrei (war nicht immer so), und die Saucen haben in den letzten Jahren gewürzmäßig beständig aufgeholt und sind nun deutlich interessanter geworden und recht gut ausbalanciert; aus dem Kürbiscurry schmeckt man den Kürbis gut heraus, das Lamm harmoniert mit dem Spinat, nur das Hühnercurry kann man sich nach wie vor sparen - es schmeckt wie in ungewürztem Wasser gekocht. Scharf bestellen geht nicht, da es Selbstbedienungsbuffet ist (daher keine Schärfe-Wertung), aber manche Sachen sind recht angenehm pikant, also langweilig wird es nicht.
Das Lokal sieht aus wie ein typisches Studentenlokal, basic, etwas verwinkelt, nicht unfreundlich, kitschfrei, ein bisschen schräg, aber auf eigene Art nicht ungemütlich. Sehr okay, aber für romantische Dinners nur sehr beschränkt geeignet.